Transnet-Chef Hansen wird Bahn-Personalvorstand

Wie das Bündnis Bahn für Alle aus Unternehmenskreisen der Bahn erfahren hat, soll der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen neuer Personalvorstand bei der Bahn werden. Dem Plan zufolge soll der Vorstand der DB AG dies während seiner Klausur am 8. und 9. Mai beschließen. Am 15. Mai soll der Aufsichtsrat diesen Beschluss bestätigen. Hansen ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Mitglied des Präsidiums.

„Da haben wir die Erklärung für die kuriose Schlingerlinie des Noch-Transnet-Vorsitzenden Hansen: Verzehnfachung des Gehalts“, kommentierte Stefan Diefenbach-Trommer vom Bündnis Bahn für Alle. „Hansen war einer der entscheidenden Treiber der Bahnprivatisierung und hat die Transnet auf diese unkritische und fatalistische Haltung eingeschworen, Nachdem er die Weichen für die Privatisierung gestellt hat, macht er sich aus dem Staub, kassiert ab und lässt die Beschäftigten die Zeche bezahlen.“

Hansen habe in der SPD am Privatisierungsmodell mit gestrickt, den Parteivorstand gedrängt und in der entscheidenden Parteiratssitzung am 21. April behauptet, seine Gewerkschaft verhandele im Sinne der SPD über eine Privatisierungsschranke von 24,9 Prozent. „Diese Behauptung hat sich als falsch erwiesen. Der Struktursicherungs-Tarifvertrag hat von Anfang an vorgesehen, dass die DB nur die Mehrheit an den Verkehrssparten hält“, erklärte Diefenbach-Trommer.

„Als Gewerkschaftsvorsitzender hat Hansen nicht den Interessen der Beschäftigten gedient, als Arbeitsdirektor wird er es noch weniger tun“, prophezeite Diefenbach-Trommer. Der von Hansen (als Gewerkschaftsvorsitzenden) durchgesetzte Tarifvertrag enthält lediglich vage Zusagen, über die Verlängerung der Beschäftigungssicherung zu verhandeln. Die Meldung von Transnet/GDBA, der Kündigungsschutz sei bis 2023 gesichert, ist durch den Vertrag nicht gedeckt. Betriebsbedingte Kündigungen sind nur ausgeschlossen, falls sie mit der Privatisierung „ursächlich“ im Zusammenhang stehen. „Dieser ursächliche Zusammenhang wird im Einzelfall kaum nachzuweisen sein wird“, sagte Diefenbach-Trommer.

Stattdessen sichern die Gewerkschaften die Bereitschaft zu, die Beschäftigten für die steuerrechtlichen Nachteile im Zuge der Privatisierung gerade stehen zu lassen. „Hat da der Gewerkschaftsvorsitzende oder der Personalvorstand der DB AG verhandelt?“, fragte Diefenbach-Trommer. „Unter maßgeblichem Einfluss von Hansen wurde ein Tarifwerk geschaffen, das sich letztendlich als Bumerang gegen die Beschäftigten herausstellen wird.“

„Bahn für Alle“ ist ein Bündnis von 16 Organisationen aus Globalisierungskritikern, Umweltorganisationen, politischen Jugendverbänden und Gewerkschaften und setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand. Träger des Bündnisses sind Attac, Bahn von unten, BUND, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, Bürgerbahn statt Börsenbahn, Grüne Jugend, Grüne Liga, IG Metall, Jusos in der SPD, Linksjugend Solid, NaturFreunde Deutschlands, Robin Wood, Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Umkehr, VCD Brandenburg und Verdi.

Für Rückfragen:

  • Stefan Diefenbach-Trommer (Bahn für Alle), Telefon 0170/ 214 69 53