Deutschlandtakt: Endlich loslegen, aber mit Köpfchen!
Die Bundesregierung plant einen Deutschlandtakt, der ausdrücklich dem Prinzip des sogenannten Integralen Taktfahrplans (ITF) folgen soll. Dessen Leitgedanke ist es, durch gezielten Ausbau von Bahnknoten und Strecken systemweit optimale Anschlüsse und Reiseketten herzustellen. Damit wird er zur Planungsgrundlage für einen bedarfsgerechten Ausbau der Bahninfrastruktur und für eine bestmögliche Nutzung der Eisenbahnanlagen.
In der aktuellen, der dritten Fassung des Zielfahrplans sind allerdings strukturelle Fehler und Unzulänglichkeiten enthalten. Hauptkritikpunkte sind:
- dass die Fahrpläne zu sehr auf Kante genäht sind,
- wenige überteure Hochgeschwindigkeits- und Bahnhofsprojekte das Ausbauprogramm dominieren,
- die Erschließung der Fläche dagegen vernachlässigt wird und
- ökologische Belange unter die Räder kommen.
Aus Sicht von Bahn für Alle bedarf der Zielfahrplan der dringenden Überarbeitung. In einem revidierten, an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientierten Zielfahrplan und einem auch der Umwelt und dem Klima verpflichteten Ausbauprogramm spiegeln sich die großen Zusammenhänge eines praktikablen Deutschlandtakts wieder.
Die neuesten Beiträge zum Thema Deutschlandtakt
Deutschlandtakt am Scheideweg
Der gegenwärtig propagierte Zielfahrplan 3 ist hart „auf Kante genäht“. Prof. Dr. Wolfgang Hesse fasst in einem Artikel herausragende Debattenpunkte zusammen und diskutiert mögliche Lösungen.
Jetzt bestellen und verteilen: Die Sonderzeitung von Bahn für Alle
Am heutigen Donnerstag veröffentlicht Bahn für Alle eine vierseitige Sonderzeitung. Die Zeitung kann ab sofort kostenlos bei Bahn für Alle bestellt werden – gern auch in größeren Mengen zum Verteilen vor Ort.
Klima- und Bürgerbahn ist möglich
Am 29. Juli veröffentlicht Bahn für Alle bundesweit eine Sonderzeitung und kontrastiert damit die Hochglanzbroschüren der Halbjahresbilanz der Deutschen Bahn AG. Bahn für Alle zeigt klimaverträgliche Alternativen zu den von DB AG und Bund favorisierten Prestige- und Großprojekten auf.
Stellungnahme zu „Deutschlandtakt verbessern – Niedersachsen gut anbinden“
Die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags bat Prof. Dr. Wolfgang Hesse um eine Stellungnahme für den Verkehrsausschuss. Er kam der Bitte nach und stellte seine Position zum Bahnknoten Hannover und den angrenzenden Projekten im Rahmen des Vorhabens „Deutschlandtakt“ dar.
Memorandum zum Deutschlandtakt Teil 3
Mit dieser Denkschrift setzt Prof. Dr. Wolfgang Hesse die Memoranden zum Bahnknoten Hannover und zu den Schnellstrecken Hannover–Bielefeld / Hannover– Hamburg fort.
Deutschlandtakt – ja, aber bitte klima- und umweltverträglich
Bahn für Alle appelliert an die Bundesregierung und an das Bundesverkehrsministerium, das Karlsruher Urteil ernst zu nehmen und daraus Konsequenzen für den Deutschlandtakt zu ziehen. Die Zeit drängt, die vorgelegten Zielfahrpläne beinhalten bedrohliche Fehlentwicklungen.
Deutschlandtakt gut, Zielfahrplan verbesserungsbedürftig
Mit seinen Plänen zum Deutschlandtakt hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr eine lang erhoffte und begrüßenswerte Initiative gestartet. Die damit gleichzeitig geplanten Infrastrukturprojekte werden jedoch nur dann mehr Verkehr auf die Schiene bringen, wenn sie den Anforderungen funktionstüchtiger integraler Taktfahrpläne genügen und die dafür geeigneten Streckenfahrzeiten schaffen. Gleichzeitig ist es auch geboten, bei allen neuen Projekten Klimaschutzaspekte zu beachten. Kritik an den gegenwärtigen Vorstellungen zum Zielfahrplan ist angebracht und dringend erforderlich.
In drei Denkschriften hat sich Prof. Dr. Wolfgang Hesse an konkreten Beispielen mit dem aktuell diskutierten Zielfahrplan auseinandergesetzt. Gegenstand seiner Betrachtungen sind die beiden für das Land Niedersachsen wesentlichen Magistralen Hannover–Bielefeld und Hannover–Hamburg. Der am Schnittpunkt stehende Bahnknoten Hannover spielt dabei eine entscheidende Rolle. Als Kernpunkt schlägt Hesse die Einrichtung eines Doppelknotens in Hannover vor. Er würde zu besserer Gleisauslastung und besseren Umsteigebedingungen führen sowie Möglichkeiten für einen ausgewogenen und effizienten Ausbau der Strecken mit passenden Fahrzeiten im Sinne eines integralen Taktfahrplans bieten.
Memorandum 1: Memorandum zur Schnellstrecke Hannover–Bielefeld und zum Bahnknoten Hannover
Memorandum 2: Memorandum zur Schnellstrecke Hannover–Bielefeld und zum Bahnknoten Hannover (Diskussion der Gegenargumente zum vorgebrachten Vorschlag
Memorandum 3: Memorandum zu Zielfahrplänen für Niedersachsen und Hamburg, Beachtung der Klimaziele
Vorschläge, den Zielfahrplan deutschlandweit zu verbessern, finden sich unter:
- W. Hesse: Deutschland-Takt und BMVI-Zielfahrpläne: Chancen, Defizite und Lösungsvorschläge. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 7/2019, S. 386-389, Minirex-Verlag, Luzern 2019 und: https://bahn-fuer-alle.de/deutschland-takt-und-bmvi-zielfahrplaene-chancen-defizite-und-loesungsvorschlaege/
Dieses Alternativkonzept wurde weiter ausgebaut und detailliert. Siehe dazu:
- W. Hesse: Deutschland-Takt am Scheideweg. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 1/2022, S. 50-54, Minirex-Verlag, Luzern 2021 (Internet-Fassung noch nicht verfügbar, Abdruck kann vom Autor erbeten werden: hesse@pst.ifi.lmu.de)