Seit 1. Mai bundesweite Aktionstage des Bündnisses „Bahn für Alle“

Mit Aktionen zum 1. Mai ist das Bündnis „Bahn für Alle“ in seine dritten bundesweiten Aktionstage gegen die Bahnprivatisierung gestartet, die bis zum 13. Mai andauern. „Wir konfrontieren die Bundestagsabgeordneten jetzt mit Informationen zum Privatisierungsgesetz, damit sie wissen, worüber sie im Herbst abstimmen sollen“, sagte Oliver Waltenrath, Campaigner im Bündnis „Bahn für Alle“, dem elf Organisationen angehören. „Und wir klären die Bahnbeschäftigten und Bahnkunden jetzt darüber auf, was die Koalition mit ihnen vor hat.“

Ehrenamtliche Aktive aus den elf Mitgliedsorganisationen des Bündnisses waren bei vielen Kundgebungen des DGB zum 1. Mai vor Ort und verteilten Informationsmaterial. Neu aufgelegt wurde dazu das Faltblatt „Ihr Reiseplan“, von dem im vergangenen Jahr bereits 200.000 Exemplare verteilt wurden. Der DGB und zuvor die Einzelgewerkschaften Verdi und IG Metall fordern eine Bahn in öffentlicher Hand. Redner auf den Kundgebungen machten die Bahnprivatisierung zum Thema, zum Beispiel in Berlin Annelie Buntenbach vom DGB-Bundesvorstand.

In Hannover protestierten Beschäftigte der Bahn gegen die geplante Privatisierung. Dort sprach der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, zum 1. Mai. Hansen hatte Anfang März im DGB-Bundesvorstand als einziger den Beschluss gegen die Bahnprivatisierung abgelehnt. Transnet-Mitglieder und Unterstützer der Initiative „Bahn von unten“ erkärten auf Transparenten „Wir lassen uns nicht verkaufen! Weder für dumm – noch an der Börse“.

Am Donnerstag, 3. Mai, startet der 75-minütige Dokumentarfilm „Bahn unterm Hammer“ in Kinos unter anderem in Berlin, München und Dresden. Bereits seit einigen Wochen zeigen Aktionsgruppen des Bündnisses den Film in Vorpremieren. Viele Aufführungen sind mit Informations- und Diskussionsveranstaltungen verbunden, zu denen Bundestagsabgeordnete oder Vertreter der Koalitionsparteien eingeladen werden. Der Film wird auch während des Kongresses „McPlanet – Klima der Gerechtigkeit“ am kommenden Wochenende in Berlin gezeigt.

Bis zum 13. Mai werden Aktionsgruppen in vielen Orten über die Gefahren der Bahnprivatisierung informieren. Bereits in den vergangenen Monaten waren dazu kreative Aktionen vom Straßentheater bis zum Ballett entwickelt worden, um Passanten zu zeigen, dass die Bahnprivatisierung aufs Abstellgleis führt.

Kritik an der geplanten Bahnprivatisierung äußert mittlerweile auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Der vorgelegte Gesetzentwurf sei verfassungswidrig. Der CDU-Verkehrsexperte Dirk Fischer sagte der Rheinischen Post: „Bevor der Bund seine Infrastruktur verschenkt, ist der Status Quo besser.“

Das Bündnis „Bahn für Alle“ wird getragen von Attac, Bahn von unten, BUND, Bürgerbahn statt Börsenbahn, Eurosolar, Grüne Jugend, NaturFreunde Deutschlands, Robin Wood, Umkehr, VCD Brandenburg sowie Verdi und setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand.

Für Rückfragen:

  • Armin Duttine (ver.di), Telefon 0160 / 538 72 50
  • Hans-Gerd Öfinger (Bahn von unten), Telefon 0173 / 652 84 18