Erfolg: Bundesweite Aktionswoche gegen Bahnprivatisierung

Mit einer bundesweiten Aktionswoche vom 22. bis 29. Juli hat das Bündnis „Bahn für Alle“ in mehr als 25 deutschen Städten gegen den geplanten Ausverkauf der Deutschen Bahn protestiert. Von Hamburg bis Konstanz, von Trier bis Leipzig machten Aktivistinnen und Aktivisten des Bündnisses mit phantasievollen Aktionen auf die negativen Folgen der geplanten Bahn-Privatisierung aufmerksam.

Das Spektrum reichte vom Verteilen von Flyern, deren Aufmachung den DB-Broschüren „Ihr Reiseplan“ glich, auf Bahnhöfen und in Zügen über Straßentheater und Performances bis zu Diskussionsveranstaltungen mit örtlichen Bundestagsabgeordneten. Dazu kamen zahlreiche kreative Informationsstände.

Zentraler Auftakt der Woche war eine spektakuläre Kletteraktion am neuen Berliner Hauptbahnhof: Gegenüber dem Kanzleramt ließen Kletteraktivisten und -aktivistinnen des Bündnisses am Freitag vergangener Woche vom Bahnhofvordach ein riesiges Transparent mit der Aufschrift „Bahn für alle statt Profite für wenige! Stoppt den Ausverkauf der Bahn!“ herab.

Das Bündnis „Bahn für Alle“ wird getragen von Attac, Robin Wood, BUND, Bürgerbahn statt Börsenbahn, Bahn von unten, UMKEHR e.V. und den NaturFreunden Deutschlands und setzt sich ein für eine bürgernahe Bahn in öffentlichem Besitz. Mit Aktionen und einer Unterschriftensammlung protestiert es gegen den Privatisierungswahn.

„Die Aktionswoche war ein voller Erfolg“, sagte Chris Methmann vom Attac-Koordinierungskreis. Die Resonanz auf die Aktionen sei sehr positiv gewesen; viele Menschen hätten sich klar gegen einen Verkauf der Bahn ausgesprochen. Tatsächlich ist laut einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts vom Mai nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung für eine Privatisierung des bundeseigenen Unternehmens. Methmann zufolge plant das Bündnis „Bahn für Alle“ im September eine weitere Aktionswoche zum Thema.

Durch den Verkauf der Bahn würde Volksvermögen zu einem Bruchteil seines wirklichen Wertes an private Investoren verschleudert. Das Bündnis rechnet im Falle einer Privatisierung mit Sozialdumping und einem verschärften Abbau von Arbeitsplätzen bei der Bahn – zusätzlich zu den seit 1994 gestrichenen 190 000 Stellen. Zudem ist bei einem Verkauf kurzfristig mit einer Stilllegung von bis zu 5000 Kilometern Strecke zu rechnen. Langfristig ist ein Großteil des Netzes gefährdet.

Für Rückfragen: * Chris Methmann, Attac, 0179/4548798 * Werner Reh, BUND, 0171/4997927