Informationsveranstaltung: Die S-Bahn Ausschreibung – das Acht-Milliarden-Ding

Bis jetzt liegt der Betrieb der Berliner S-Bahn noch in den Händen der S-Bahn Berlin GmbH, einer Tochter der Deutschen Bahn, die sich zu hundert Prozent im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland befindet. Doch vor wenigen Monaten wurde zwei Teilnetze – das sind zwei Drittel der gesamten S-Bahn – europaweit ausgeschrieben. Das heißt: Privaten Unternehmen wird die Tür für den Betrieb der S-Bahn und die Instandhaltung der Fahrzeuge geöffnet. Dabei kann nicht nur für den S-Bahn Betrieb auf jedem der beiden Teilnetze ein anderes Privatunternehmen den Zuschlag bekommen, auch die Instandhaltung der Fahrzeuge für die beiden Teilnetze kann an zwei verschiedene Privatunternehmen vergeben werden. Das bedeutet die Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn. Die Berliner haben in den vergangenen Jahren mit Privatisierungen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Das Wasser wurde privatisiert und musste dann – nach dem erfolgreichen  Volksentscheid – für viel Geld wieder zurückgekauft werden. Tausende Wohnungen, die einmal der Stadt gehört haben, wurden ebenfalls verkauft und werden jetzt überteuert zurückgekauft. Wir wollen nicht, dass ein drittes Mal wiederholt wird, was zwei Mal komplett in ein Desaster geführt hat.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Erinnerung an den 9. November 1918 statt. Dieser Tag war nicht nur die Geburtsstunde der Republik, sondern es kämpften auch Hunderttausende für die Überführung von großem Kapital in Gemeineigentum. Heute geht es auch darum, das, was in öffentlichem Eigentum ist, gegen die Privatisierung zu verteidigen. Das ist das Ziel des Bündnisses Eine S-Bahn für Alle: Die Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn zu verhindern! Die Ausschreibung umfasst ein Volumen von 8 Milliarden Euro. Ein Abbruch der Ausschreibung ist möglich.

25.11.2020
19:00 Uhr – ca. 21:00 Uhr
Ort: Regenbogenkino/Onlinekonferenz
Lausitzer Straße 22a
10999 Berlin

Redende:

  • Janek Neuendorf (S-Bahner, Mitglied der EVG)
  • Ava Matheis (Bündnis Eine S-Bahn für Alle)
  • Jorinde Schulz (Die Linke Neukölln)
  • Klaus Murawski (IG Metall)

Bitte beachtet: Die Veranstaltung findet als Onlinekonferenz statt. In der Regenbogenfabrik werden coronabedingt nur die Referent*innen und zehn Mitdiskutierende anwesend sein. Die Einwahldaten und weitere Informationen werden rechtzeitig bekanntgegeben. Wir bitten um Euer Verständnis! Änderungen müssen wir uns in diesen Zeiten vorbehalten.