Bessere Bahn für’s ganze Land statt Milliarden vergraben für Stuttgart 21
Das Bündnis „Bahn für Alle“ startet morgen eine Postkartenaktion, mit der Bahnkunden einen entschiedenen Kurswechsel in der Bahnpolitik von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, CSU, fordern. „Stoppen Sie das milliardenteure Projekt Stuttgart 21 und investieren Sie stattdessen in einen funktionierenden DB Fern- und Nahverkehr“ steht auf den Karten, die ab morgen in Stuttgart verteilt werden. Die Aktion startet auf der Großdemonstration gegen S 21, die am Samstag um 14 Uhr am Stuttgarter Schlossplatz beginnt.
Hitzekollaps und Winterchaos – Minister Ramsauer und Bahnchef Grube äußern offen, dass die Bahn für den Börsenkurs auf Verschleiß gefahren wurde. Die Investitionen fließen in Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 und Auslandsinvestitionen. Bei Personal, Schienenetz und Zügen wird so knapp kalkuliert, dass Zugstörungen und -ausfälle zum Normalbetrieb werden.
Auch an der Sicherheit werde gespart. So hätte die Installation der automatischen Sicherheitstechnik (PZB) das Unglück von Hordorf, das vor drei Wochen zehn Tote forderte, verhindern können. Ihr Einsatz im gesamten Netz würde gerade einmal dreißig Millionen Euro kosten – ein Bruchteil der sieben Milliarden Euro Kosten, die die Bahn offiziell für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm veranschlagt, Die Kosten für Stuttgart 21 haben sich schon vor Baubeginn verdoppelt, trotzdem ist der Tunnelbahnhof auch als Stuttgart 21 Plus weniger leistungsfähig als der bestehende Kopfbahnhof. Der Kopfbahnhof funktioniert seit Jahrzehnten, hat ausreichende Kapazitätsreserven für wachsenden Bahnverkehr und könnte mit vertretbarem Aufwand als „K 21“ modernisiert werden.
Noch sind die Milliarden für Stuttgart 21 nicht verbaut und die viel zitierten Verträge für den Bau bestehen zum Großteil zwischen einem öffentlichen Unternehmen, der Deutschen Bahn, und öffentlichen Körperschaften wie Bund, Land und Stadt. „Minister Ramsauer muss jetzt die Notbremse für das Projekt Stuttgart 21 ziehen und in der Bahnpolitik radikal umsteuern“, fordert Monika Lege vom Bündnis Bahn für Alle. „Der Privatisierungskurs ist gegen die Wand gefahren. Wir brauchen keinen Kellerbahnhof in Stuttgart sondern eine kundenfreundliche Bahn für´s ganze Land.“
Kommende Woche erscheint die mittlerweile 11. Auflage das Faltblatt vom Bündnis Bahn für Alle. Es ist dem „Reiseplan“ der DB nachempfunden und informiert über Stuttgart 21 und die Folgen einer Bahnpolitik informiert, die auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist.
Für Rückfragen: Monika Lege, Bündnis Bahn für Alle und ROBIN WOOD-Verkehrsreferentin, Tel. 040 / 380 892 12, verkehr(at)robinwood.de
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