„Bahn für Alle“ begrüßt Positionswechsel von Transnet
Das Bündnis „Bahn für Alle“, die gemeinsame Kampagne gegen die Privatisierung der Bahn unter anderem von Attac, BUND und Robin Wood, begrüßt die Forderung der beiden Gewerkschaften Verdi und Transnet nach einem Privatisierungsstopp der Deutschen Bahn. „Das ist eine freudige Überraschung“, sagte Hendrik Auhagen von „Bahn für Alle“. „Eine Bahnprivatisierung gleich nach welchem Modell gefährdet nicht nur die Existenz von 5000 Kilometern Schienenstrecke, sondern auch von tausenden Arbeitsplätzen“, betont Auhagen.
Wie dem Bündnis erst heute bekannt wurde, haben sich die Chefs der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, und der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, bereits Ende Mai bei einem Spitzengespräch am Rande des DGB-Kongresses für eine integrierte Bahn in öffentlicher Hand ausgesprochen. Die Verantwortung für die Infrastruktur solle beim Staat bleiben. Die Kapitalprivatisierung sei für die Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung nicht erforderlich, wenn die Bundesregierung sich zu ihrer Verantwortung als Eigentümer bekenne, betonten die beiden Gewerkschaftsführer in dem Papier, dessen Inhalt sie bisher aber nicht veröffentlicht haben. Bisher ist Transnet lediglich gegen eine Trennung von Schienennetz und Betrieb eingetreten, nicht aber gegen einen Verkauf an sich.
Wie Auhagen betonte, sind in Vorbereitung des Börsengangs durch die Deutsche Bahn AG bereits viele tausend Arbeitsplätze abgebaut worden. Eine Fortsetzung dieser Arbeitsplatzvernichtung sei, auch entgegen den Beteuerungen von Bahnchef Hartmut Mehdorn, nach einem Börsengang sicher. Daher freue er sich sehr, dass sich nach der freien Gewerkschaft der Lokführer (GdL) nun auch die mitgliederstärkste Eisenbahnergewerkschaft so klar gegen den von Mehdorn forcierten Börsengang der Bahn aussspreche. Gerne wolle sich das Bündnis gemeinsam mit den Gewerkschaften für eine Bahn in öffentlichem Eigentum einsetzen. Auhagen: „Wir hoffen, dass Transnet sich nun auch öffentlich zu dem Gesinnungswandel bekennt.“
Die Kampagne „Bahn für Alle“ fordert einen Stopp der Privatisierungsbemühungen der Deutschen Bahn und eine Studie, die den „status quo plus“, also die Ausgestaltungsmöglichkeiten einer Bahn im Besitz von Bund, Ländern, Gewerkschaften und Fahrgastverbänden untersucht. Es sei, so Auhagen, sinnvoller, weiterhin notwendige staatliche Finanzzuschüsse an die DB in Arbeitsplätze und Schienenstrecken zu investieren als in die Rendite privater Investoren.
Für Rückfragen:
- Hendrik Auhagen, 0171-2855064
- Michael Detscher, 02254-837117
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