Achtung Verschleudergefahr! – Deutsche Bahn vor Schrottbanken schützen
Heute treffen sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Bahnmanagement und Banken zu einem Spitzengespräch über den für den 27. Oktober geplanten Börsengang der Bahn. „Alle reden vom größten Finanzcrash seit 1929, nur die Bundesregierung will noch immer ihr sicheres Anlagevermögen Bahn in zweifelhafte Wertpapiere umwandeln,“ kritisiert Monika Lege vom Bündnis „Bahn für Alle“. Das Bündnis fordert von der Bundesregierung, die noch in Vertretung des Bundes Alleineigentümerin der Deutschen Bahn ist, den Börsengang sofort auszusetzen.
Einen entsprechenden Aufruf von „Bahn für Alle“ haben seit dem 1. Oktober tausende Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet. Unter den Unterzeichenden ist neben Claudia Roth und Fritz Kuhn nahezu die gesamte grüne Bundestagsfraktion.
Ebenfalls ab heute wollen die vier Konsortialbanken für den Börsengang die Preisspanne der Aktien präsentieren, zu der 24,9 Prozent der DB Mobility Logistics AG an die Börse gebracht werden sollen. „Es ist unglaublich, dass jetzt Morgan Stanley oder UBS, die beide tief in der weltweiten Bankenkrise stecken, mit dem Segen von Merkel und Steinbrück das öffentliche Vermögen an der Bahn verscherbeln dürfen“, so Lege. Mit Morgan Stanley und UBS sind zwei der vier Konsortialbanken, die den Bahn-Börsengang managen sollen, mitverantwortlich sind für die weltweite Finanzkrise. Auch die beiden anderen beteiligten Banken, Goldman Sachs und Deutsche Bank, sind tief in die Krise involviert.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung beziffert in seiner von der Bundesregierung herausgegebenen Statistik das Bruttoanlagevermögen der Bahn-Tranportsparte für 2006 mit 56 Milliarden Euro. Das für den Börsengang vorgesehene Viertel ist demnach 14 Milliarden Euro wert. Bereits am 28. September stellten die vier von der DB AG beauftragten Konsortialbanken die möglichen Erlöse bei einem Bahnbörsengang mit nur noch 4,5 Milliarden Euro vor – fast 10 Milliarden Euro unter den Zahlen des Bundesverkehrsministeriums. „Achtung Verschleudergefahr!“ warnt deshalb Bahn für Alle.
„Bahn für Alle“ setzt sich ein für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand. Entstanden als ein Bündnis von 16 Organisationen aus Globalisierungskritik, Umweltorganisationen, politischen Jugendverbänden und Gewerkschaften, arbeitet „Bahn für Alle“ heute als Zusammenschluss von Organisationen und lokalen Gruppen. Die Mitgliedsorganisationen sind: Attac, „Bahn von unten“, BUND, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, Bürgerbahn statt Börsenbahn, die Grüne Jugend, die Grüne Liga, die IG Metall, Jusos in der SPD, Linksjugend Solid, NaturFreunde Deutschlands, Robin Wood, Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Umkehr, VCD Brandenburg und Verdi.
Für Rückfragen:
- Monika Lege, Robin Wood, Tel. 040/380 892 12, verkehr@robinwood.de
- Jürgen Mumme, Bahn für Alle, Tel. 040/380 892 15, juergen.mumme@bahn-fuer-alle.de
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