Bahn für Alle übergibt dem Finanzministerium 5.555 Unterschriften gegen den Börsengang der Bahn
Heute hat das Bündnis Bahn für Alle dem Finanzministerium 5555 Unterschriften für den Stopp des Bahnbörsengangs übergeben. Die Unterschriften wurden innerhalb weniger Tage vor der Bekanntgabe der Verschiebung des Börsengangs gesammelt. Sie stehen für die 78 Prozent der Bevölkerung, die gemäß einer von Campact! vor zwei Wochen in Auftrag gegebenen repräsentativen Emnid-Umfrage für den vollständigen Erhalt der DB AG in öffentlichem Eigentum sind.
Auch der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Winfried Hermann, war heute bei der Übergabe dabei. Fast die gesamte Bundestagsfraktion von Bündnis90/Grünen hatte sich zuvor an der Unterschriftenaktion beteiligt, darunter neben Winfried Hermann auch Claudia Roth und Fritz Kuhn.
“Auch ohne die aktuelle Finanzkrise wären bei dem Börsengang Milliarden öffentlichen Eigentums vernichtet worden”, so Carl Waßmuth von Bahn für Alle. “Werte in Höhe von 14 Milliarden Euro sollten für nur bis zu 8 Milliarden verkauft werden. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb der Bund offensichtlich sechs Milliarden Euro an so genannte Investoren zu verschenken hat.”
Ursprünglich sollte am Montag, den 27. Oktober der Verkauf der Deutschen Bahn an der Börse starten. Bahn für Alle fordert, das Datum des gescheiterten Börsengangs zum Anlass zu nehmen, die Pläne endgültig abzusagen.
Wohin es führt, wenn mit Blick auf den Börsengang statt auf Sicherheit nur auf Einsparungen geschielt wird, zeigt sich aktuell am Beispiel der zahlreichen ausgefallenen ICE-Züge. “Die Bahn hatte die Abstände zwischen den Wartungen vergrößert, um auf Kosten der Kundensicherheit zu sparen. Das ist verantwortungslos und kommt nun als Bumerang zurück.”, kritisiert der Verkehrsexperte Dr. Winfried Wolf. “Unter der Misere leiden derzeit neben den Fahrgästen auch die Bahnbeschäftigten, die mit Sonderschichten dazu beitragen, dass der Zugverkehr nicht völlig zusammenbricht und die dabei dennoch freundlich bleiben.“
„Bahn für Alle“ setzt sich ein für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand. Entstanden als ein Bündnis von 16 Organisationen aus Globalisierungskritik, Umweltorganisationen, politischen Jugendverbänden und Gewerkschaften, arbeitet „Bahn für Alle“ heute als Zusammenschluss von Organisationen und lokalen Gruppen. Die Mitgliedsorganisationen sind: Attac, „Bahn von unten“, BUND, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, Bürgerbahn statt Börsenbahn, die Grüne Jugend, die Grüne Liga, die IG Metall, Jusos in der SPD, Linksjugend Solid, NaturFreunde Deutschlands, Robin Wood, Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, Umkehr, VCD Brandenburg und Verdi.
Für Rückfragen:
- Carl Waßmuth (Attac), Telefon 0179 / 772 43 34
- Winfried Wolf (Bürgerbahn statt Börsenbahn), Telefon 0177 / 67 24 43 77
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