Gewerkschafter fordern Rücktritt von Hansen
Die Basisinitiative „Bahn von unten“ in der Gewerkschaft Transnet hat den Rücktritt des Transnet-Vorsitzenden Norbert Hansen gefordert. Hansen habe entgegen der Gremienbeschlüsse für die Bahnprivatisierung geworben. „Bahn von unten“ ist Mitglied des Bündnisses „Bahn für Alle“, dass sich für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand einsetzt.
In einem offenen Brief an Beirat und Hauptvorstand der Gewerkschaft kritisieren die neun unterzeichnenden Transnet-Mitglieder: „Norbert Hansen hat sich eigenmächtig und eindeutig über die Positionen und Beschlusslage unserer Transnet hinweg gesetzt.“ Beirat und Hauptvorstand müssten jetzt dafür Sorge tragen, dass die Gewerkschaft mit dem DGB und dem Bündnis „Bahn für Alle“ für den so genannten „Plan B“ eintrete, den vollständigen Verbleib der Deutschen Bahn AG beim Bund.
„Es gibt keinen Transnet-Beschluss, der grundsätzlich und explizit die Kapitalprivatisierung fordert“, schreiben die neun Beschäftigten aus unterschiedlichen Bahnsparten, darunter freigestellte Betriebsräte, Lokführer im Nah- und Güterverkehr, Facharbeiter, Ingenieure und Büroangestellte in dem offenen Brief. Der Transnet-Gewerkschaftstag im Juli habe lediglich für den Fall, dass die Politik an der Privatisierung festhalte, Bedingungen und Kriterien aufgelistet.
Eine „klare Beschlussfassung gegen jede Form von Privatisierung und Zerschlagung unserer Bahn“ sei während des SPD-Parteitages im Oktober in „greifbare Nähe“ gerückt. Hansen hätte zu einem Beschluss gegen die Privatisierung beitragen können, habe aber stattdessen für den „Einstieg in die Privatisierung über Volksaktien“ geworben.
Zudem werfen sie Hansen und anderen Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat der DB AG vor, dort Verkäufe von DB-Töchtern befürwortet zu haben. „Das ist ein glatter Verstoß gegen den Fuldaer Beschluss“, steht in dem Brief. „Der Gewerkschaftstag in Fulda hat sich ausdrücklich gegen eine Zerschlagung des Bahnkonzerns und den Verkauf einzelner Tochterbetriebe ausgesprochen.“
Der Transnet-Beirat ist das höchste Gremium der Gewerkschaft zwischen den Gewerkschaftstagen. Am heutigen Dienstag tagt der Beirat gemeinsam mit dem Hauptvorstand der Verkehrsgewerkschaft GDBA.
„Bahn von unten“ ist eine bundesweite Initiative engagierter Gewerkschafter in Transnet und Gründungsmitglied von „Bahn für Alle“, einem Bündnis von 15 Organistationen für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand.
Informationen im Internet:
http://www.bahnvonunten.de
Für Rückfragen:
Hans-Gerd Öfinger (Bahn von unten), Telefon 0173 / 652 84 18
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