Bürgernahe Bahn statt Privatisierungswirrwarr
Das Bündnis „Bahn für Alle“ hat die Mitglieder des Lenkungssausschuss der Bundesregierung aufgefordert, die geplante Privatisierung der Deutschen Bahn endgültig zu beerdigen und stattdessen die bestehende Bahn zu verbessern. „Statt über immer neue Privatisierungsmodelle zu diskutieren, sollten sich die Politiker endlich bemühen, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen und die Bahn kundenfreundlich zu gestalten“, sagte Werner Reh, Verkehrsexperte beim BUND, einer der Mitgliedsorganisationen von „Bahn für Alle“. Dies sei nur mit einer Bahn in öffentlicher Hand möglich.
Die Regierungsfraktionen seien nicht nur über das Wie der Bahnprivatisierung zerstritten. In der SPD werde jetzt verstärkt auch das Ob in Frage gestellt. Deshalb versuche die Führung, die Öffentlichkeit mit immer neuen Privatisierungsvarianten und -modellen zu verwirren, die nur noch hinter verschlossenen Türen beraten werden. „Die Diskussion wird immer bizarrer. Statt dessen sollten die Politiker sich endlich der Erkenntnis stellen, dass ein Verkauf der Bahn allen Beteiligten außer den Investoren nur Nachteile bringt“, sagte Erasmus Müller von Attac, einem weiteren Bündnispartner.
„Mit dem Privatisierungsmodell von CDU und CSU sollen Schulden auf den Staat abgewälzt werden, die durch Konzern-Zukäufe entstanden sind“, kritisierte Müller. Stattdessen müsse die Deutsche Bahn sich endlich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, nämlich bürgernahen und verlässlichen Bahnverkehr zu gewährleisten. Werner Reh: „Warum muss die Bahn globale Speditionen und Logistikunternehmen besitzen? Würde man diese Konzernteile wieder verkaufen, käme mehr Geld in die Kasse als durch einen Börsengang“.
Am kommenden Wochenende werden Aktivistinnen und Aktivisten von „Bahn für Alle“ in verschiedenen Zügen Bahnreisende und Bahnpersonal über den geplanten Börsengang und Alternativen dazu informieren.
Das Bündnis „Bahn für Alle“ wird getragen von Attac, ROBIN WOOD, BUND, „Bürgerbahn statt Börsenbahn“, „Bahn von unten“, UMKEHR, den NaturFreunden Deutschlands sowie dem VCD Brandenburg und setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand nach dem Vorbild der Schweiz.
Für Rückfragen:
- Werner Reh (BUND), Telefon 0171 / 499 79 27
- Erasmus Müller (Attac), Telefon 0151/ 10 70 50 30
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.