Nicht lockerlassen: Bestandsaufnahme
Wussten Sie, dass im Jahr 2017 in Deutschland 140.000 Züge ausfielen? 20.000 mehr als im Jahr davor und im Schnitt immerhin 384 pro Tag. Ein Teil dieser Züge, nämlich 97.000 (0,7 Prozent aller Züge) kam nie an deren Zielbahnhof an, und 40.000 sind sogar nicht einmal an ihrem Startbahnhof losgefahren. Ausgefallene Züge gehen nicht in die Pünktlichkeitsstatistik der DB ein, obwohl ein gar nicht verkehrender Zug für hunderte Fahrgäste massive Verspätungen, überfüllte Folgezüge, verpasste Anschlüsse und entfallene Reservierungen bedeutet.
Wussten Sie, dass das gesamtdeutsche Streckennetz der Bahn 1990 noch eine Gesamtlänge von 44.100 Kilometern (Betriebslänge) hatte? 1994 waren es sogar 44.600 Kilometer. Mit der Bahnreform von 1994, die einer formellen Privatisierung gleichkam, wurde das Netz massiv abgebaut – auf 41.700 Kilometer im Jahr 2000 und gut 33.000 Kilometer 25 Jahre nach dem Start der Reform. Ende 2019 vermeldete die Bahn, eine Sondereinheit einzusetzen, die prüfen soll, welche alten Bahnstrecken reaktiviert werden könnten, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu unterstützen. Findet der Schrumpfkurs der Bahn endlich ein Ende?
Seit seiner Gründung verfolgt Bahn für Alle die Entwicklung der Deutschen Bahn. In der Rubrik „Bestandsaufnahme“ sind Texte zusammengestellt, die im Rahmen dieser fortlaufenden Bestandsaufnahme erstellt wurden, jenseits unserer Alternativen Geschäftsberichte.
Die neuesten Texte zur Bestandsaufnahme
Sonderzeitung „Schluss mit dem Bahnopoly“ erschienen
Das Bündnis Bahn für Alle mischt sich heute mit einer Sonderzeitung in die Verkehrspolitik ein und fordert: „Schluss mit dem Bahnopoly: Das ist unsere Bahn!“.
Abstürzende Luftschlösser
Heute erschien die 59. Ausgabe des Rundbriefes von Bahn für Alle. Schauen Sie mal im Rundbrief-Archiv vorbei, lesen Sie die aktuelle Ausgabe, und stöbern Sie in älteren Rundbriefen.
Bahnnotstand auf der Schiene
In einer Sonderausgabe des Magazins "Umsteiger aktuell" schlägt der Fahrgastverband PRO BAHN Landesverband Hessen Alarm. Der Verband hat eine Bahn-Mängelliste für Hessen zusammengestellt und veröffentlicht.
Unzuverlässig, verschlissen, teuer …
Am Vortag der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn AG zieht Bahn für Alle seine eigene Bilanz zum Zustand des Konzerns. Fazit: Schluss mit dem Bahnkunden-Großversuch – her mit der gemeinnützigen Bahn!
70 Prozent der Bevölkerung wünschen sich eine gemeinnützige Bahn
Wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Bahn für Alle ergeben hat, sind 70 Prozent der Bevölkerung der Auffassung, dass die Deutsche Bahn gemeinnützig ausgerichtet sein sollte.
Vortragsmitschnitt: Folgen einer Bahnprivatisierung
Am 25. Juli sprach Carl Waßmuth im „Wartesaal“ Besigheim zu den Privatisierungsbestrebungen der Ampel-Koalition im Zusammenhang mit der Deutschen Bahn AG. Der Vortrag ist dank der Video-Aufnahmen der Attac-Gruppe Besigheim-Ludwigsburg online zugänglich.
Ein Bürger*innenbahn ist systemrelevant
„Als am 7. Dezember 1835 die erste hierzulande erbaute Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet wurde, brandete auf den Bahnsteigen am Zielort großer Beifall auf. Noch Monate später säumten Menschentrauben die Bahnstrecke, um das Verkehrsmittel zu bestaunen, mit dem sich die Hoffnung auf ein neues Zeitalter verband.“ Von diesen euphorischen Anfängen des Eisenbahnzeitalters in Deutschland, hier beschrieben von Tim Engartner in seinem Artikel „Abkehr von der Bürgerbahn“ für die Sonderzeitung des Bündnisses Bahn für Alle – Winter 2008/09, sind wir heute weit entfernt. Bahn für Alle setzt sich dafür ein, dass Bahn-Stolz und Bahn-Euphorie wieder zum Alltag aller Bürger*innen gehören.