Bahn für Alle setzt sich für ein europaweites Nachtzugnetz ein
Liebe Freundinnen und Freunde von Bahn für Alle,
seit vielen Jahren setzen wir uns für den Erhalt und die Ausweitung des Nachtzugverkehrs ein. Lange galten wir deshalb als Nachtzugromantiker oder unverbesserliche Schienen-Freaks. Aber Hartnäckigkeit wirkt. Erste neue Angebote für europaweit verkehrende Nacht- und Fernzüge stehen zur Verfügung. Doch alles ist zäh und schleppend, und die Deutsche Bahn gehört leider nicht zu den Zugpferden. Seit dem Spätsommer 2022 haben wir daher unsere Arbeit zum Thema intensiviert, denn wir sind überzeugt: Nur mit einer umfangreichen Renaissance des Fernreiseverkehrs mit der Bahn können der Flugverkehr verlagert und die ambitionierten europäischen Klimaschutzziele im Verkehrssektor eingehalten werden.
Im Februar hat Bahn für Alle nun ein Konzeptpapier unter dem Titel: „Nachtzüge für Alle. Wie wir mit den United Railways of Europe zu einem gesamteuropäischen Fernreisezugnetz gelangen“ veröffentlicht. Darin werden die politischen, wirtschaftlichen und technischen Hürden erörtert, die bislang die Einführung eines EU-weit flächendeckenden Netzes mit Deutschland in dessen Zentrum erschweren. Inzwischen ist es weitgehend unstrittig, dass eine Wiederbelebung des europäischen Fernreiseverkehrs mit der Bahn notwendig ist. Was der beste Weg dorthin ist – darüber gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen.
Bahn für Alle ist überzeugt, dass der Wettbewerb auf der Schiene, der von der Europäischen Union seit einen Vierteljahrhundert vorangetrieben wird, als gescheitert angesehen werden muss. Statt vermeintlichem Wettbewerb, der das Gesamtsystem Schiene schwächt, ist länder- und unternehmensübergreifende Kooperation nötig. Das Konzept von Bahn für Alle schlägt deshalb vor, eine europaweite Eisenbahn-Dachgesellschaft zu gründen, die United Railways of Europe. Dort könnten sich europaweit Eisenbahninfrastruktur- und Verkehrsunternehmen beteiligen. Statt der zähen Einführung einzelner Nachtzugverbindungen durch wenige ambitionierte Anbieter könnte es so gelingen, ein flächendeckendes und kundenfreundliches Netz zu etablieren.
In den kommenden Monaten plant Bahn für Alle, die Vorschläge im Rahmen eines Dialogprozesses mit wichtigen Akteuren im Bahnsektor ins Gespräch zu bringen. Im Herbst werden – an den Dialogprozess anschließend – konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik vorgestellt.
Herzlich grüßen von Bahn für Alle
Ludwig Lindner | Carl Waßmuth
PS: Mit unseren Vorschlägen zu den Nachtzügen wollen wir aus der klimapolitischen Defensive kommen. Gleichzeitig bleiben wir am Thema integrierte Bahn dran. Die von Regierung geplante Trennung von Netz und Betrieb bedroht den Schienenverkehr, innerhalb Deutschlands und EU-weit. Mit einer Pressekonferenz werden wir dazu in der kommenden Woche Stellung beziehen.
INFOBOX/PRESSESCHAU (Auswahl)
Presse-/Medienreaktionen auf Bahn für Alle:
17.02.2023 | taz: Nicola Endlich berichtet in ihrem Beitrag „Studie von Bahn für Alle. Es braucht mehr Nachtzüge“ über das Konzeptpapier von Bahn für Alle.
17.02.2023 | Lok-Report: Übernahme der Pressemitteilung unter dem Titel „Bahn für Alle: Konzeptpapier ‚Nachtzüge für Alle‘“
17.02.2023 | bahnaktuell.net: Das Bahn-Nachrichtenarchiv greift die Pressemeldung von Bahn für Alle auf: „Bündnis Bahn für Alle begrüßt DB-Werbeslogan ‚Mehr Bahn für alle‘“
15.02.2023 | Lok-Report: Übernahme der Pressemitteilung unter dem Titel „Bündnis Bahn für Alle: DB-Werbeslogan ‚Mehr Bahn für alle“ begrüßt“
Pressemitteilung von Bahn für Alle seit dem letzten Rundbrief:
17.02.2023: „United Railways of Europe: gesamteuropäisches Nachtzugnetz ist möglich und nötig." Mit seinem Konzept möchte Bahn für Alle die Diskussion um die Zukunft des Schienenverkehrs in Europa ankurbeln.
15.02.2023: „Bündnis Bahn für Alle begrüßt DB-Werbeslogan 'Mehr Bahn für alle'". Durchbruch bei der DB AG: Den Worten müssen nur noch Taten folgen.
Infobox: Unsere Arbeit zum Erhalt der Berliner S-Bahn:
Im Nachgang zur Unterschriftenübergabe an die Berliner Verkehrssenatorin am 16. Januar hatten wir mit unserem Rundbrief am 26. Januar dazu aufgerufen, der Berliner Politik E-Mails mit der Forderung nach einem Stopp der Ausschreibung der S-Bahn Berlin zu schreiben. Viele Menschen sind unserem Aufruf gefolgt. Am 13. Februar haben wir im Beitrag "Update zur Aktionsmail: Hilfe für die Berliner S-Bahn" über den neuesten Stand informiert. Am 10. März schließlich haben Bahn für Alle, Gemeingut in BürgerInnenhand und das Aktionsbündnis EINE S-Bahn für Alle an die Parteivorstände der beiden möglichen neuen Berliner Koalitionspartner, CDU und SPD, geschrieben. Hier geht‘s zu den Briefen. Auf die Antworten warten wir noch.
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